MASTERTHESIS

Inwiefern ist die Kultur- und Kreativwirtschaft 
 treibende Kraft von Digitalisierung, Disruption 
 und Akzeleration?

Wir leben heute in einer beschleunigten Welt. Die tägliche Informationsdichte, mit der wir uns konfrontiert sehen, ist so hoch, dass wir uns mehr und mehr in auf uns selbst zugeschnittene Filter-Blasen zurückziehen und sich somit jedes Individuum sein eigenes Abbild der Realität kreiert.
Hieraus resultieren Phänomene wie Populismus, Radikalität und das Unverständnis der jeweils anderen Position, die unsere Gesellschaften in ihren Grundstrukturen herausfordern. Je mehr sich die einzelnen Perspektiven der Individuen zuspitzen, desto mehr gehen Schnittmengen mit anderen Auffassungen und deren abgebildeten Realitäten verloren. In diesen Schnittmengen jedoch liegt das Fundament für unsere gemeinsame Kommunikation und somit einer funktionierenden Gesellschaft. Hierdurch ist auch die jeweilige Kultur einer Gesellschaft bedroht.

Die technologische Entwicklung treibt uns vor sich her und hebt unsere bisherige Gesellschaft und das ihr zugrunde liegende Wirtschaftssystem aus den Angeln. Die Menschen stumpfen ab, streben eindeutigen Zuständen entgegen und verlieren dabei aus den Augen, dass sich in dem unentschiedenen Moment dazwischen das eigentliche Leben abspielt. Im Kontext der aktuellen Corona-Pandemie wird diese »kühle« Rationalität deutlich, in der die ethisch zutiefst relevante Frage, ob ein Menschenleben messbar in eine Gesamtrechnung zugunsten eines Wirtschaftsnutzens einbezogen werden kann, gestellt und praktisch beantwortet wird. Die Würde des Menschen war plötzlich nicht mehr unantastbar.

Im Kontext dieser skizzierten Gemengelage, stellt diese Arbeit nun die Frage, inwiefern die Kultur- und Kreativwirtschaft (kurz: KKW) treibende Kraft von Digitalisierung, Disruption und Akzeleration ist und begibt sich damit in ebendieses Konstrukt aus Zeitgeist, Alltag, Dystopie und Utopie.
Sie versteht sich hierbei in einem generalistischen Kontext und will eher Anstoß als Antwort sein, zum Austausch anregen und nicht Recht behalten, Kommunikation und somit Fortschritt fördern und keinen statischen Endpunkt setzen.

Patrick Arnold

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Heike Sperling
Zweitbetreuer: Prof. Andreas Grimm

Masterstudiengang Klang und Realität
Institut für Musik und Medien
Robert Schumann Hochschule Düsseldorf
Datum der Abgabe: 20. Juli 2020

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